Beschäftigung in der finalen Lebensphase

1. Das Wichtigste in Kürze

Beschäftigung ist in der letzten Lebensphase, z.B. für Menschen in der Palliativversorgung, sehr wichtig. Sie kann dazu beitragen, die Lebensqualität zu erhalten, Ängste zu mindern und Selbstbestimmung zu fördern. Angehörige und Fachkräfte sollten Angebote so gestalten, dass sie den Wünschen, Vorlieben, Kräften und kognitiven Fähigkeiten der betroffenen Person entsprechen.

2. Wie können Beschäftigungsangebote helfen?

Beschäftigungsangebote sollten die individuellen Bedürfnisse respektieren. Sinnes- und Erlebnisangebote können dabei helfen, Ängste zu reduzieren. Gemeinsame Aktivitäten stärken zwischenmenschliche Beziehungen und beugen sozialer Isolation vor. Für Menschen in palliativer Versorgung bieten solche Angebote die Möglichkeit, sich mit ihrer Erkrankung, den damit verbundenen Gefühlen, Ängsten und Hoffnungen auseinanderzusetzen.

Für Angehörige und Betroffene kann es hilfreich sein, gezielt für Ablenkung zu sorgen. Mit angenehmen Tätigkeiten oder schönen Erinnerungen beschäftigt zu sein, kann belastende Phasen in den Hintergrund treten lassen.

3. Anregungen für Beschäftigungsangebote

Nachfolgend einige Anregungen:

  • Kreative Ausdrucksformen: Malen, ein Mal-Tagebuch führen, Schreiben oder Diktieren ermöglichen es, Gedanken und Gefühle sichtbar zu machen. Diese Formen fördern Selbstwahrnehmung und Kommunikation, auch nonverbal.
  • Mediennutzung: Hörbücher, Podcasts, Filme oder Radio bieten Ablenkung, Unterhaltung und Zugang zu Geschichten, die trösten können.
  • Kochen, Backen und Essen: Kochen und Backen regen die Sinne an und schaffen Momente der Freude. Auch das bewusste Wahrnehmen von Düften kann Erinnerungen wecken und Wohlbefinden fördern.
  • Spiele: Brettspiele, Rätsel oder Spielen bieten Struktur, Spaß und soziale Interaktion, angepasst an Alter und Gesundheitszustand.
  • Ausflüge: Spaziergänge oder Besuche von Lieblingsorten ermöglichen Abwechslung und neue Eindrücke. Bei Bedarf können Fahrdienste unterstützen.
  • Musik: Musik hören kann beruhigen oder aktivieren. Hauskonzerte mit Familie oder Freunden schaffen Nähe und gemeinsame Erlebnisse.

3.1. Praxistipp

Verschiedene Wohlfahrtsorganisationen, Vereine oder regionale Anbieter erfüllen schwerstkranken Menschen besondere Wünsche. Dies kann eine Reise zu einem Lieblingsort, ein Konzert oder die Erfüllung einer Herzensangelegenheit sein. Begleitet werden Betroffene von Angehörigen, Fachkräften und/oder Ehrenamtlichen. Beispiele sind:

4. Snoezelen

Snoezelen ist ein Kunstwort aus dem Niederländischen und wurde aus snuffelen (riechen, Schnüffeln) und doezelen (ruhen, dösen) gebildet. Es ist eine Form der Tiefenentspannung und ein Angebot für kranke Menschen, bei dem sie ruhig werden und zu sich selbst finden können. In ruhiger und stimmungsvoller Umgebung sollen Sinneswahrnehmungen ermöglicht werden.

Snoezelen ist z.B. in Kinderhospizen, stationären Hospizen, Kliniken, Pflegeheimen oder Förderschulen zu finden. Bei Erkrankungen wie Demenz und Parkinson oder Symptomen wie Angst und Schmerzen kann es gezielt zur Entspannung und Sinnesaktivierung eingesetzt werden. Die Anwendung erfolgt dann durch speziell geschultes Fachpersonal, z.B. aus der Ergotherapie, Physiotherapie oder Heilerziehungspflege.

5. Verwandte Links

Palliativversorgung

Palliativpflege

Sterbebegleitung

Letzte Bearbeitung: 08.10.2025

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