Demenz > Entlastung Angehöriger

1. Das Wichtigste in Kürze

Die Pflege oder Betreuung eines Menschen mit Demenz kann die Angehörigen erheblich belasten. Verschiedene Angebote, die Leistungen der Pflegeversicherung, hilfreiche Informationen und Selbsthilfegruppen können für Entlastung sorgen.

2. Gesprächskreise für Angehörige

Da Demenz eine sehr häufige Krankheit ist, gibt es in fast allen Städten und Gemeinden Gesprächskreise für pflegende Angehörige, oft auch speziell für Angehörige von Demenzbetroffenen. Dort treffen sich Angehörige und tauschen ihre Erfahrungen aus.

Die Betreuung und Pflege bei Demenz ist für die pflegenden Angehörigen äußerst anstrengend und oft auch schmerzlich. Der Mensch, den man Jahrzehnte gekannt hat, hat sich grundlegend verändert. Oft müssen pflegende Angehörige mit Wut, Aggression und der Tatsache fertig werden, dass der früher so vertraute Mensch sie nicht mehr erkennt.

Eine Gruppe kann ein wichtiger Raum für belastete Angehörige werden, wo sie ihre Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Trauer äußern können. Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen, kann man sich in der Regel leichter öffnen, das Verständnis untereinander ist groß. Tipps und Erfahrungen können leichter von ebenfalls betroffenen Menschen angenommen werden.

Neben Gespräch, Entlastung und Austausch vermitteln diese Gruppen oft auch Informationen zum Krankheitsbild, zu Behandlungsmöglichkeiten und zu Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige.

Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen für Demenz siehe unten.

3. Betreuungsgruppen und Helferkreise

Betreuungsgruppen sind Angebote für Demenzerkrankte, wo diese für einige Stunden betreut und beschäftigt werden. Ziel ist, den Angehörigen auf diese Weise freie Zeit zur eigenen Verfügung zu geben. Anbieter sind meist Wohlfahrtsverbände oder die lokalen oder regionalen Gruppen der Deutschen Alzheimergesellschaft, Kontakte unter www.deutsche-alzheimer.de > Über uns > Mitgliedsgesellschaften der DAlzG.

Ehrenamtliche Helfer sind geschulte Laien, die stundenweise zum Patienten nach Hause kommen und sich mit ihm beschäftigen. Sie leisten keine Pflege, aber sie entlasten die pflegenden Angehörigen von der oft rund um die Uhr erforderlichen Aufsichtspflicht. Die sog. Helferinnenkreise können z.B. über Selbsthilfegruppen oder Pflegestützpunkte gefunden werden.

4. Entlastungsmöglichkeiten der Pflegeversicherung

Wenn Demenzkranke einen Pflegegrad haben, können folgende Entlastungsmöglichkeiten in Frage kommen:

Näheres zu Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige unter Pflegende Angehörige > Entlastung.

Details zur häuslichen Pflege bei Demenz unter Demenz > Pflege zu Hause.

4.1. Praxistipp

Durch die Änderungen des Terminservice- und Versorgungsgesetzes (TSVG) wird das Angebot von ambulanten Betreuungsdiensten erweitert. Ambulante Betreuungsdienste können seit Mai 2019 auch als Pflegesachleistung abgerechnet werden, wenn Demenzkranke mindestens Pflegegrad 2 haben. Näheres zu den Voraussetzungen und der Beantragung eines Pflegegrads unter Pflegeantrag und Pflegebegutachtung.

5. Betreuter Urlaub

Urlaub kann Angehörigen die beste Erholung bieten, doch viele möchten ihre demenzerkrankten Angehörigen nicht für längere Zeit in fremde Hände geben. Zunehmend werden für dieses Bedürfnis Urlaubsmöglichkeiten geschaffen, die kombinierte Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre urlaubsreifen Angehörigen machen.

Informationen zu konkreten Urlaubsorten bietet z.B. die Deutsche Alzheimer Gesellschaft unter www.deutsche-alzheimer.de > Unterstützung > Entlastungsangebote.

6. Pflegezeit und Familienpflegezeit

Pflegende Angehörige können unter bestimmten Voraussetzungen eine Auszeit von der Berufstätigkeit nehmen oder die Arbeitszeit reduzieren. Näheres unter:

7. Praxistipps

8. Informationen und Adressen

Folgende Organisationen bieten Betroffenen mit Demenz und ihren Angehörigen Hilfen und Informationen:

 

Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Friedrichstr. 236, 10969 Berlin
Telefon: 030 2593795-0
Alzheimer-Telefon: 030 2593795-14 (Mo–Do 9–18 Uhr, Fr 9–15 Uhr)
Fax: 030 2593795-29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de

 

Wegweiser Demenz
Internetportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema Demenz
www.wegweiser-demenz.de

 

Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Stiftung Alzheimer Initiative gGmbH (SAI)
Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf
Telefon: 0211 862066-0 oder 0800 2004001
Fax: 0211 862066-11
E-Mail: info@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de

 

Demenzhilfe Deutschland
Dr. med. Klaus-Christopher Amelung
Frankfurter Str. 41, 65824 Schwalbach
E-Mail: kontakt@demenzhilfe-deutschland.de
www.demenzhilfe-deutschland.de

 

Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung e.V.
Pastorenweg 1, 27389 Fintel
Telefon: 03221 1056979
E-Mail: info@demenz-ded.de
www.demenz-ded.de

 

Kompetenznetz Demenzen (KND e.V.)
Prof. Dr. Oliver Peters, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin
Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin
Telefon: 030 450 540 077
Fax: 030 450 540 997
info@kompetenznetz-demenzen.de
www.kompetenznetz-demenzen.de

 

Aktion Demenz e.V.
Karl-Glöckner-Str. 21 e, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99232-06
Mobil: 01577 2888378
Fax: 0641 99232-19
E-Mail: info@aktion-demenz.de
www.aktion-demenz.de

 
Netzwerkstelle "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz"
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Noeggerathstraße 49, 53111 Bonn
Telefon: 0228 249993-32
Fax: 0228 249993-20
E-Mail: netzwerkstelle@bagso.de
www.netzwerkstelle-demenz.de

9. Verwandte Links

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Letzte Bearbeitung: 15.03.2024

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