In der Wohnung von Menschen mit Demenz sollte möglichst wenig verändert werden. Sie sollte dem ggf. gesteigerten Bewegungsdrang angepasst sein und weder gefährliche noch angsterregende Elemente enthalten. Es gibt zunehmend Beratungs- und Betreuungsangebote sowie betreute Wohngruppen für Menschen mit Demenz.
Das häusliche Umfeld sollte so weit wie möglich unverändert bleiben.
Es ist wichtig, potenzielle Gefahrenquellen zu erkennen und zu minimieren.
Es gilt, die Angstauslöser von Demenzerkrankten jeweils individuell herauszufinden und zu reduzieren. Klare Einrichtung, gut ausgeleuchtete Räume und das Abhängen von Spiegeln können helfen.
Bestimmte Maßnahmen können helfen, die Orientierung zu verbessern.
Mögliche Gefahren sollten geprüft und beseitigt werden.
Technische Hilfsmittel können den Alltag sicherer machen, z.B. Abschaltautomatik, Herdüberwachung, Weglaufmelder, Systeme zur Personenortung, Türalarmmelder, Wasserstandsmelder, Überlaufschutz, bewegungsgesteuerte Lichtschalter, Großtastentelefon mit Bildern, Zeitschaltuhren, Rauchmelder.
Zum Teil übernehmen die Krankenkassen oder die Pflegekassen die Kosten für diese Hilfsmittel.
Detaillierte Informationen bietet die Deutsche Alzheimer Gesellschaft unter www.deutsche-alzheimer.de > Mit Demenz leben > Technische Hilfen.
Wohnumfeldverbesserung ist eine Fördermöglichkeit der Pflegekasse für Menschen mit einem Pflegegrad. Die Kasse kann Umbauten und Ergänzungen in der Wohnung bezuschussen, die die Pflege erleichtern und eine selbstständigere Lebensführung ermöglichen. Damit lässt sich ggf. die Aufnahme in ein Pflegeheim verhindern oder hinauszögern.
Details zur Zuschusshöhe und den Voraussetzungen unter Wohnumfeldverbesserung.
Wohngemeinschaften mit oder ohne ambulanter Betreuung sind eine alternative Wohnform für Menschen mit Demenz.
Dabei teilen sich mehrere Personen eine Wohnung und jede Person bewohnt ein Zimmer mit eigenen Möbeln. Wohnzimmer und Bäder werden gemeinschaftlich genutzt. Pflegekräfte eines ambulanten Pflegedienstes sind rund um die Uhr vor Ort. Dadurch ist für die Menschen möglich, auch bei weit fortgeschrittener Demenz und großer Pflegebedürftigkeit in der Wohngruppe zu verbleiben.
Die Wohngemeinschaften bieten ganzheitliche Betreuungskonzepte, die speziell auf demenzkranke Menschen ausgerichtet sind. Diese Konzepte fördern ihre Selbstständigkeit und Selbstbestimmung im Alltag. Zudem werden Angehörige nach Möglichkeit eingebunden und beteiligen sich am Alltagsleben in der Wohngemeinschaft.
In einer ambulant betreuten Wohngemeinschaft werden Mietvertrag und Pflegevereinbarung getrennt und unabhängig voneinander abgeschlossen. Menschen mit Demenz sind Mieter mit normalem Mietrecht und werden von einem ambulanten Pflegedienst versorgt. Das ermöglicht eine große Selbstbestimmung.
Die Pflegekasse unterstützt ambulant betreute Wohngemeinschaften auf 2 Wegen:
Der Zuschlag dient vor allem der Finanzierung einer für die Wohngruppe zuständigen Pflegekraft. Die freie Wählbarkeit der Pflege- und Betreuungsleistungen darf rechtlich oder tatsächlich nicht eingeschränkt sein.
Das Dementia Care Management (DCM) ist ein Konzept, das entwickelt wurde, um die Betreuung von Menschen mit Demenz zu Hause besser zu organisieren. Dabei helfen sog. Demenzlotsen mit persönlicher Betreuung, Organisation medizinischer Versorgung und Unterstützung im Alltag. Ziel ist, die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern und die Belastung ihrer pflegenden Angehörigen zu verringern.
DMC gibt es bisher nur in einigen Modellregionen, wie z.B. das DelpHi-MV-Projekt in Mecklenburg-Vorpommern und RoutineDeCM in der Gesundheitsregion Siegerland.
Im Rahmen der Nationalen Demenzstrategie soll dieser Versorgungsansatz zukünftig weiter ausgebaut werden, weil er als kostengünstig gilt und gut in bestehende Strukturen integriert werden kann.
Wohnberatungsstellen für Betroffene und Angehörige finden Sie unter Wohnberatung.
Demenz > Entlastung Angehöriger
Demenz > Freiheitsentziehende Maßnahmen
Vollstationäre Pflege im Pflegeheim
Pflegehilfsmittel, z.B. Hausnotrufsysteme
Wohnumfeldverbesserung (Wohnungsumbau)