Todeszeichen

1. Das Wichtigste in Kürze

Verschiedene Merkmale (Todeszeichen) signalisieren den eingetretenen Tod. Als "unsichere" Todeszeichen gelten Atemstillstand und starre Pupillen. "Sichere" Zeichen sind Leichenstarre und Leichenflecken. Die sicheren Zeichen sind nach einer Zeitspanne von 30 Minuten bis zu 2 Stunden nach dem eigentlichen Tod zu beobachten.

2. Phasen des Todes

Der Sterbeprozess zieht sich über mehrere Stunden hin, da einzelne Körperzellen deutlich über den Tod hinaus aktiv sein können.

  • Der klinische Tod ist gekennzeichnet durch Atem- und Kreislaufstillstand.
  • Der Hirntod ist gekennzeichnet durch den irreversiblen Ausfall aller Hirnfunktionen.
  • Der biologische Tod ist gekennzeichnet durch das Ende aller Organ- und Zellfunktionen.

Zu diesen klinischen oder "unsicheren" Todeszeichen kommen noch starre Pupillen, Abkühlung der Haut und Hautblässe. Es beginnt das Absterben der einzelnen Zellen, wobei als erstes die Gehirnzellen absterben. Bis etwa 30 Minuten nach dem Tod kann es zu Stuhlgang kommen. Einige Stunden lang kann es supravitale (= über den Tod hinaus) Muskelreaktionen geben, z.B. an Augenlidern, Mund oder Händen.

3. Sichere Todeszeichen

Zur Feststellung des eingetretenen Todes müssen die sicheren Todeszeichen auftreten:

  • Totenstarre (Rigor mortis)
    Sie beginnt etwa 2 Stunden nach dem Tod am Kiefergelenk, geht von den oberen Extremitäten langsam in die unteren Gliedmaßen über. Die vollständig ausgeprägte Starre ist nach 6 bis 8 Stunden erreicht, nach etwa 2 bis 3 Tagen löst sie sich langsam wieder.
  • Totenflecken (Livores)
    Sie treten nach etwa 30 Minuten auf. Es sind Verfärbungen, die durch Ansammlung von Blut in den einzelnen Körperpartien entstehen. In den ersten Stunden sind sie noch wegdrückbar, nach ungefähr 24 Stunden nicht mehr.
  • Leichenzersetzung (Autolyse)
    Sie beginnt je nach äußeren Einflüssen (Temperatur, Sauerstoff) etwa nach 2 Tagen. Über Hautkontakt oder Einatmen besteht keine Infektions- oder Vergiftungsgefahr. Es ist also keineswegs gefährlich, dem Toten noch einmal übers Gesicht zu streichen oder seine Hand zu halten. Nur über offene Verletzungen oder den Mund wäre eine Übertragung von Bakterien und Giften möglich.

4. Verwandte Links

Begleitung im Sterbeprozess

Einrichtungen der Sterbebegleitung

Nach dem Tod > Abschied nehmen

Nach dem Tod > Organisatorisches

Bestattungsformen und Bestattungsinstitute

Letzte Bearbeitung: 13.01.2020

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