Palliativpflege

1. Das Wichtigste in Kürze

Palliativpflege ist ein wichtiger Aspekt der Palliativversorgung. Sie bezeichnet das pflegerische Fachwissen. In Deutschland wird der Begriff Palliativpflege oft dem Konzept "Palliative Care" zugeordnet. Palliativpflegekräfte arbeiten eng mit Palliativmedizinern und anderen Berufsgruppen z.B. der Fachrichtungen Seelsorge, Psychologie und Sozialarbeit zusammen. Mund- und Körperpflege, Ernährung, Versorgung von Wunden und richtige Lagerung des schwerstkranken Menschen sind hier oft zentrale Themen.

2. Definition Palliative Care

"Palliative Care" ist ein Begriff aus dem Englischen und bedeutet etwa fürsorgende Pflege. Die Weltgesundheitsorganisation hat die Definition für dieses ganzheitliche Betreuungskonzept zur Begleitung von Sterbenden erstellt:

"Palliative Care ist ein Ansatz zur Verbesserung der Lebensqualität von Menschen und ihren Familien, die mit Problemen konfrontiert sind, die mit einer lebensbedrohlichen Erkrankung einhergehen, und zwar durch Vorbeugen und Lindern von Leiden, durch frühzeitiges Erkennen, sorgfältige Einschätzung und Behandlung von Schmerzen sowie anderen belastenden Beschwerden körperlicher, psychosozialer und spiritueller Art."

Palliative Care ist ein ganzheitlicher und multiprofessioneller Ansatz in der Versorgung schwerstkranker Menschen, Palliativpflege ist ein Bereich davon.

3. Arbeitsbereiche der Palliativpflege

Palliativpflege wird zu Hause von ambulanten Palliativdiensten, im Pflegeheim oder in stationären Hospizen von Pflegekräften mit einer speziellen Zusatzqualifikation angeleitet und durchgeführt.

In der Palliativpflege haben folgende Bereiche besondere Bedeutung:

  • Mundpflege
    Hat in der palliativen Situation besondere Bedeutung, weil ausgeprägte Mundtrockenheit die Lebensqualität deutlich reduziert.
  • Lagerung und Mobilisation
    Fördern das Wohlbefinden, beugen Wundliegen/Dekubitus vor, erhalten und erweitern die Sensibilität und Wahrnehmung, lindern Schmerzen und erleichtern das Atmen.
  • Pflegerische Möglichkeiten bei Dyspnoe/Atemnot
    Atemnot gehört zu den quälendsten und bedrohlichsten Symptomen. Sie ist sehr schwer zu behandeln, die Betroffenen sind in ihrer Kommunikation und Mobilität eingeschränkt, ihr Wohlbefinden und ihre Lebensqualität sinken und sie bekommen Beklemmungsgefühle und Erstickungsangst.
  • Basale Stimulation
    Die basale Stimulation wurde ursprünglich für Menschen mit Behinderungen entwickelt. Sie fördert und stimuliert die Selbstwahrnehmung.
  • Hautpflege
    Enorm wichtig in der Pflege schwerstkranker Menschen, da die Haut mit einer Fläche von fast zwei Quadratmetern das größte Sinnesorgan ist und zahlreiche wichtige Funktionen hat: vom Schutz über den Stoffwechsel bis hin zum Energiespeicher und Kommunikationsweg.
  • Juckreiz/Pruritus
    Ein Symptom, das zum alles dominierenden Problem für die betroffene Person werden kann und häufig komplexe Ursachen hat.
  • Dekubitus/Wundliegen
    Wundliegen zählt zu den schwerwiegenden Folgen langer Bettlägrigkeit. Die Ursachen sind vielfältig, doch kann ein Dekubitus durch sorgfältige Pflege und Vorbeugung oft vermieden werden und durch professionelle Versorgung auch wieder abheilen.
  • Obstipation/Verstopfung
    Ein häufiges und sehr hartnäckiges Problem, das zum Teil komplexe Ursachen hat und gleichermaßen kompetent wie gefühlvoll angegangen werden muss.
  • Ernährung und Flüssigkeitsgabe
    Essen und Trinken haben für die meisten Menschen einen sehr hohen Stellenwert. Sie sind eng mit Gesundheit, Lebensfreude und Lebensqualität verbunden. In der Palliativphase verschwinden Hunger und Durst zum Teil völlig, in einigen Fällen kann eine künstliche Ernährung oder Flüssigkeitsgabe angebracht sein.

 

4. Praxistipps

5. Verwandte Links

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Letzte Bearbeitung: 10.01.2024

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