Es gibt unendlich viele individuelle Formen der Reaktion auf den Tod von Angehörigen. Diese lassen sich in verschiedene Kategorien einteilen: Fühlen, Tun, Denken und Vermeiden. Grundsätzlich sind alle Reaktionen richtig und sollten von anderen Angehörigen und professionell Helfenden nicht gewertet, sondern möglichst wertfrei respektiert werden.
Es gibt unendlich viele mögliche Erstreaktionen auf den Tod nächster Angehöriger, hier eine Einteilung in 4 Kategorien:
Trauer wird in unserem Kulturkreis meist gleichgesetzt mit Weinen. Weinen löst den Schmerz, Weinen lindert – das ist allgemein akzeptiert. Aber nicht jeder Mensch kann weinen. Manche Menschen weinen nie. Manche weinen ein paar Tage lang und dann nie mehr. Andere können erst nach Monaten weinen.
Angehörige sollten gegenseitig die jeweilige Trauerreaktion möglichst wahrnehmen und akzeptieren, aber nicht interpretieren oder bewerten. Fehldeutungen wie "Du trauerst ja nicht" oder ähnliches können zu einer zusätzlichen emotionalen Belastung führen und das "Ich-bin-nicht-normal-Gefühl", das viele Trauernde empfinden, eventuell noch verstärken. Professionelle Begleitung im Umfeld kann vermitteln, indem sie Verständnis für die Art der Reaktion weckt und zum Gespräch unter den Betroffenen ermutigt.
Tatsächlich kann davon ausgegangen werden, dass in der jeweils individuellen Reaktion auf den Tod, im Umgang damit, auch eine Ressource für die Bewältigung des Verlustes steckt. Wer z.B. aktiv sein möchte und sein kann, sollte dies auch tun, z.B. Sport treiben oder handwerken. Aus der Hirnforschung ist bekannt, dass gerade der Wechsel zwischen zwei Zuständen, z.B. zurückziehen und aktiv sein, neue Synapsen wachsen lässt. Neue Synapsen bedeuten "Lernen" und letztlich muss der Trauernde lernen, ein verändertes Leben ohne die verstorben Person zu führen.
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