Der tatsächliche Tod ist für viele Angehörige ein Schock. Es kann helfen, sich Zeit mit dem Verstorbenen zu nehmen oder beim abschließenden Richten des Verstorbenen mitzuhelfen. Bis zur Bestattung ist der Tote meist im verschlossenen Sarg. Eine offene Aufbahrung erleichtert das Begreifen des Todes und den Abschied. Bewusstes Abschiednehmen ist wichtig für die weitere Trauer. Bei der Trauerfeier wird gemeinsam Abschied genommen.
Obwohl der Tod meist nicht überraschend und plötzlich eintritt, befinden sich viele Angehörige erst einmal in einem Schockzustand. Sie sind oft noch nicht in der Lage, das Ende richtig zu begreifen. Es kann dann eine große Hilfe sein, wenn sie beim abschließenden Richten des Verstorbenen mithelfen können. Dabei sollten sie immer Wünsche des Verstorbenen sowie ihre eigenen Bedürfnisse berücksichtigen. Manche Angehörige wollen in diesen Stunden viele Verwandte und Freunde um sich haben, manche wollen alleine mit dem Verstorbenen sein. Es ist aber sicherlich sinnvoll, wenn der/die nächste Angehörige Unterstützung von Anderen hat. Die nächsten Stunden sind sehr emotional, gleichzeitig müssen viele Entscheidungen getroffen werden.
Bei folgenden Verrichtungen können Angehörige helfen:
Nach dem Tod ist Zeit. Folgende Anregungen gelten immer nur, wenn das persönliche Bedürfnis danach besteht.
Trauer ist das Gefühl in uns, wenn wir von etwas Abschied nehmen müssen. Abschied muss man nehmen, Betonung auf "Nehmen" als einer aktiven, bewussten Tätigkeit. Die Aktivitäten nach dem Tod, bei der Trauerfeier und Bestattung sind Hilfen zum Abschied nehmen. Rituale, eine festgelegte äußere Form und die Gemeinschaft können im Chaos der ersten Trauer Halt geben.
Was vielen Trauernden im Nachhinein fehlt, ist der "geglückte Abschied". Wenn es gelingt, dass Trauernde einen geglückten Abschied zelebrieren, dann, so berichten Bestatter und Trauerbegleiter übereinstimmend, entstehen später weniger Probleme mit unbewältigter Trauer. Aus dieser Erkenntnis wächst mittlerweile das Bewusstsein, dass der Abschied vom Verstorbenen einer feierlichen und zugleich persönlichen Form bedarf, einer Form, die den Angehörigen hilft, sie trägt, hält und begleitet während der letzten Schritte mit dem Verstorbenen.
Die Aufbahrung in der Zeit von der Freigabe des Leichnams bis zur Bestattung erfolgt heute meistens im geschlossenen Sarg beim Bestatter oder in der Leichenhalle des Friedhofs.
Aufbahrungsräume sind sehr unterschiedlich gestaltet.
In den meisten Bundesländern ist es erlaubt, den Verstorbenen bis zu 36 Stunden zu Hause aufzubahren. Eine Aufbahrung zu Hause ist auch möglich, wenn der Mensch in einer Klinik oder in einem Pflegeheim gestorben ist. Die örtlichen Aufbahrungsfristen sind unterschiedlich, Auskünfte erteilt das jeweilige Ordnungsamt.
Bei einer Aufbahrung zu Hause können die Angehörigen und Freunde des Verstorbenen in vertrauter Umgebung Abschied nehmen. Es sollte ein separater Raum zur Verfügung stehen, der in diesen Tagen nicht gelüftet und nicht beheizt wird. Damit die Verwesung nicht zu schnell eintritt, sollte der Raum im Sommer gekühlt werden.
Die offene Aufbahrung ermöglicht den Angehörigen, persönlich vom Verstorbenen Abschied zu nehmen. Sie können ihn noch einmal berühren, ihn auf die Stirn küssen und ihren Frieden mit dem Verstorbenen machen. Eine offene Aufbahrung kann hilfreich sein, um den Tod begreifbar zu machen. Dies ist meist der erste Schritt zum Abschied nehmen.
Angehörige und Freunde können beim Verstorbenen wachen. Das gibt die heute fast in Vergessenheit geratene Gelegenheit, sich zu verabschieden, über den Toten zu sprechen, Erinnerungen auszutauschen, die Trauerfeier zu planen und die Verteilung der Aufgaben zu regeln. Die Möglichkeit zur Totenwache besteht bei Aufbahrungen zu Hause und zunehmend bei Bestattern, die dafür entsprechende Räumlichkeiten und eine Zugangsmöglichkeit rund um die Uhr schaffen.
Eine Trauerfeier ist eine Gedenkzeremonie für den Verstorbenen bevor dieser bestattet wird. Sie soll allen Angehörigen, Freunden und Bekannten die Möglichkeit geben, noch einmal gemeinsam an den Verstorbenen zu denken und dann Abschied zu nehmen.
In der christlichen Tradition wird die Trauerfeier meist als Gottesdienst in der Kirche abgehalten. Immer häufiger gibt es weltliche Trauerfeiern außerhalb von Gotteshäusern.
Bei der Planung und Gestaltung der Trauerfeier helfen Pfarrer, Bestatter und/oder Trauerredner. Dabei sind die Wünsche des Verstorbenen immer zu respektieren, der Verstorbene und die nächsten Angehörigen sollten im Mittelpunkt stehen.
Die klassischen Elemente einer Trauerfeier sind:
In Internet finden sich zahlreiche Hilfestellungen zur Organisation einer Trauerfeier, auch die Internetauftritte vieler regionaler Tageszeitungen bieten Checklisten und konkrete Anregungen, hier nur einige Links:
Leichenschmaus oder Trauerkaffee sind weit verbreitet und eine feste Einrichtung nach der Bestattung. Darunter versteht man das gemeinsame Essen oder Kaffeetrinken der Trauergemeinde.
Ein Corona-Geschehen mit hohen Fallzahlen kann das Abschiednehmen und die Trauerfeier einschränken. Die Bestattungsdienste vor Ort informieren über die aktuellen lokalen Regelungen.
In der Regel sind Abschiedsrituale, z.B. mit Weihwasser, Erde oder Blumen möglich, auch Abschiede am offenen Sarg sind meist gestattet. Gottesdienste dürfen abgehalten werden. Wer sich vor Ansteckung schützen möchten, sollte eine Maske tragen und 1,5 Meter Abstand zu anderen Menschen halten.
Die derzeitigen Bestimmungen der einzelnen Bundesländer zu Trauerfeiern und Bestattungen finden Sie beim Bundesverband deutscher Bestatter e.V. unter www.bestatter.de > News > Allgemeine Informationen zum Coronavirus > Welche Regelungen für Trauerfeiern gelten bundesweit? > Rechtliche Informationen.
Nach dem Tod > Organisatorisches