Die Corona-Pandemie belastet viele Menschen: Zu den alltäglichen Einschränkungen in vielen Lebensbereichen kommen Existenzängste, gedrückte Stimmung zuhause, Einsamkeit und Isolation, Unsicherheit und ein Ohnmachtsgefühl. Psychische Belastungen und Angst sind angesichts der anhaltenden Corona-Pandemie normal, jedoch: Jeder kann einiges tun, um sich besser zu fühlen und nicht in ein psychisches Tief zu fallen. Nachfolgend konkrete Tipps gegen die Angst in der Corona-Krise.
Eine Bemerkung vorab: Jeder Mensch ist anders und deshalb können nicht alle Tipps für alle passen. Probieren Sie einfach aus und sehen Sie, was Ihnen hilft und gut tut.
Das Corona-Virus löst viele Ängste aus, denn Menschen streben nach Sicherheit – und die ist derzeit nicht gegeben. Menschen haben Angst vor der Ansteckung mit dem Virus und davor, dass nahestehende Menschen davon betroffen sein könnten. Viele Menschen haben zudem Angst vor finanziellen Problemen und/oder dem Verlust des Arbeitsplatzes, Existenzängste, Angst vor dem Zusammenbruch des ganzen Systems. Besonders betroffen sind Menschen, die bereits psychische Probleme oder Erkrankungen haben: Hier beobachten Beratungsstellen und Therapeuten vermehrte Probleme.
Wer sich und andere vor Ansteckung schützen möchte, kann derzeit nur eines tun: Sich an die Regeln halten: Abstand, Hygiene, Alltagsmaske, Lüften und Kontaktpflege statt persönlich auf anderen Wegen. Das trägt auch dazu bei, die Infektionsketten zu unterbrechen bzw. Infektionsketten erst gar nicht entstehen zu lassen. Näheres liefert die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung BZgA unter www.infektionsschutz.de.
Außerdem sollten Sie Ihre Abwehrkräfte so gut wie möglich stärken:
Wenn Sie schwere Ängste haben, Panikattacken haben oder an Suizid denken – zögern Sie nicht, sich professionelle Hilfe zu holen.
Wenden Sie sich an Krisendienst, Notfallseelsorge, Telefonseelsorge, Notrufnummern, den sozialpsychiatrischen Dienst, den ärztlichen Bereitschaftsdienst, Beratungsstellen oder psychiatrische Notfalldienste. Telefonnummern unter Notfall- und Beratungsnummern.
Die gute Nachricht zuerst: Endlich haben Sie in der Familie mehr voneinander. Aber das ist auch ungewohnt, Rückzugsraum und Freiheiten werden weniger. Es gibt mehr Reibungen und Streit und die Ängste in der Corona-Krise können Aggressionen verstärken. Dazu kommen Enttäuschungen und Frust, z.B. dass die Urlaubsreise entfallen ist oder Feste abgesagt werden mussten. Auch Kinder reagieren auf die veränderte Situation, spüren die Anspannung der Eltern, ziehen sich zurück, zeigen mehr Aggressionen oder verweigern das Einhalten der Regeln. Das alles ist normal.
Menschen, die allein leben, können das gegenteilige Problem haben: Fehlende Kontakte und Ansprache, Isolation, Einsamkeit. Dabei gibt es eine Minderheit von Menschen, die sich in der Einsamkeit durchaus wohl fühlen und dankbar für die Zeit sind, die sie durch ausgefallene Aktivitäten für sich gewinnen. Doch was hilft, wenn einem die Decke auf den Kopf fällt, man sich zu nichts mehr aufraffen kann oder die Gedanken kreisen?
Wenn Sie in psychischer Behandlung sind, finden Sitzungen in der Regel weiter statt, natürlich unter Einhaltung der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln am Empfang, im Wartezimmer und beim Gespräch. Wenn die technischen Voraussetzungen gegeben sind und wenn es auf die jeweilige Patientensituation passt, können psychotherapeutische Gespräche auch per Video geführt werden. Dazu wurde eigens eine bisher geltende prozentuale Beschränkung der Videosprechstunden aufgehoben. Das ist auch bei Erstkontakten möglich.
Zögern Sie nicht, sich bei akuten Problemen an eine psychotherapeutische Praxis zu wenden. Sie müssen dort nicht gleich in eine Therapie einsteigen, seit einigen Jahren gibt es die sog. psychotherapeutischen Sprechstunden, wo sie bis zu 6 Mal eine knappe halbe Stunde mit dem Therapeuten sprechen können, Näheres unter Psychotherapie.
Gruppensitzungen können grundsätzlich stattfinden, da es sich um medizinisch notwendige Maßnahmen handelt. Die Hygiene- und Abstandsregeln müssen natürlich eingehalten werden. Zum Teil kann Ihr Therapeut die Gruppentherapie bis 30.06.2021 in Einzelsitzungen umwandeln. Diese Einzelsitzungen können auch in einer Videosprechstunde durchgeführt werden.
Für Menschen, die bereits psychisch belastet sind, ist die aktuelle Corona-Krise besonders schwierig. Die Einschränkungen und die überall präsenten Befürchtungen zur Corona-Pandemie können Ängste verstärken und Gefühle wie Kontrollverlust oder Ohnmacht auslösen. Dies kann psychische Symptome weiter verstärken.
Hier ist es beruhigend zu wissen, dass die psychiatrischen Kliniken weiterhin arbeiten und auch Notfälle aufnehmen, selbstredend unter Berücksichtigung der bekannten Hygiene- und Abstandsregeln.
Wenn Sie eine stationäre Einrichtung aufsuchen müssen oder wollen, erkundigen Sie sich vorher bei der entsprechenden Einrichtung nach möglichen Einschränkungen.
Einschränkungen gibt es insbesondere, wenn
Besuche von Bekannten und Verwandten, die in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht sind, sind eventuell zeitlich begrenzt bzw. nur unter Einhaltung von besonderen Hygienemaßnahmen möglich. Informieren Sie sich auf den Webseiten der Einrichtungen bzw. telefonisch über mögliche Einschränkungen.
Tipps zur psychischen Gesundheit in der Corona-Zeit sowie zahlreiche Telefonnummern und Anlaufstellen finden Sie bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter www.infektionsschutz.de > Coronavirus > Psychische Gesundheit.
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