Wenn die Niere den Körper nicht mehr von Giftstoffen reinigen und entwässern kann und auch Medikamente und strenge Diät nicht mehr ausreichen, wird eine dauerhafte Dialysebehandlung notwendig. Bei der Dialyse werden die auszuscheidenden Stoffe und Flüssigkeiten auf anderem Weg aus dem Organismus gefiltert, die Dialyse ersetzt die Nierenfunktion. Etwa 80 000 Patienten mit terminaler Niereninsuffizienz werden in Deutschland mit Dialyse behandelt.
Es gibt verschiedene Dialyseverfahren. Etwa 95 Prozent der Patienten nutzen die Hämodialyse, ca. 5 Prozent die Peritonealdialyse.
Bei der Hämodialyse, auch Blutwäsche genannt, wird das Blut außerhalb des Körpers durch einen Dialysator gereinigt. Patienten begeben sich dafür in der Regel 3 Mal wöchentlich für 4-5 Stunden in ein Dialysezentrum.
Unter bestimmten Voraussetzungen übernimmt die Krankenkasse die Fahrtkosten zur Dialyse, Näheres unter Fahrtkosten Krankenbeförderung.
Möglich ist bei wenigen Patienten unter bestimmten Voraussetzungen auch die Heimhämodialyse. Sie erspart Fahrtzeiten und kann häufiger oder auch länger durchgeführt werden. Voraussetzungen:
Weitere Infos dazu unter www.phv-dialyse.de (= Heimdialyse-Netzwerk), www.hdpev.de (= Heim Dialyse Patienten) und https://heimdialyse.kfh.de (Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation).
Grundsätzlich trägt die Krankenkasse die Kosten aller notwendigen Materialien und Geräte, siehe auch unten unter Peritonealdialyse.
Heimhämodialysepatienten erhalten in der Regel eine monatliche finanzielle Ausgleichszahlung für Mehrkosten. Das soll den erhöhten Wasser- und Stromverbrauch abdecken. Die Höhe ist abhängig von der Organisation, die den Heimdialysepatienten betreut, z.B. KfH Kuratorium für Dialyse und Nierentransplantation e.V. oder PHV - Patienten-Heimversorgung gemeinnützige Stiftung. Nähere Informationen gibt das jeweilige Dialysezentrum.
Bei der Peritonealdialyse (Peritoneum = Bauchfell) übernimmt das eigene Bauchfell im Körper die Reinigung. Die Peritonealdialyse führt der Patient entweder tagsüber oder nachts (mit Hilfe einer Beutelwechselmaschine) selbstständig durch. Das macht unabhängiger und die häufigere Dialyse ist für den Körper weniger belastend.
Allerdings müssen verschiedenste Voraussetzungen erfüllt sein, damit der Patient die Peritonealdialyse durchführen kann:
Alle für die Peritonealdialyse nötigen Hilfsmittel, z.B. Dialysatlösung, Schläuche und Verbandsmaterial, erhält der Patient über sein Dialysezentrum. Das Material wird durch das Dialysezentrum bestellt und meist einmal monatlich vom Hersteller per Paketdienst direkt an den Patienten geliefert. Der Paketdienst hilft, die Lieferung ins Haus zu tragen und zu verstauen.
Auch das APD-Gerät für automatischen Beutelwechsel über Nacht erhält der Patient auf Vermittlung seines Dialysezentrums.
Sollten Hilfsmittel einmal nicht rechtzeitig beim Patienten eintreffen, hält das Dialysezentrum Reservematerial bereit.
Weitere Informationen zum Verhalten als Dialysepatient unter folgenden Links:
Das Nieren Navi informiert über Nierenersatztherapien und bietet zudem einen Podcast sowie Beratung über das Nierentelefon an. Unter der 0800 2484848 können Sie mittwochs zwischen 16 und 18 Uhr Rat suchen.
E-Mail: gs@dgfn.eu
www.nieren-navi.de
Nierenerkrankungen > Autofahren
Nierenerkrankungen > Ernährungstherapie
Nierenerkrankungen > Kinder und Jugendliche