Viele Menschen mit Demenz leben in privaten Haushalten und werden hauptsächlich von nahen Angehörigen betreut und gepflegt. Diese Pflege oder Betreuung kann die Angehörigen erheblich belasten. Verschiedene Angebote, die Leistungen der Pflegeversicherung, hilfreiche Informationen und Selbsthilfegruppen können für Entlastung sorgen.
Da Demenz eine sehr häufige Krankheit ist, gibt es in fast allen Städten und Gemeinden Gesprächskreise für pflegende Angehörige, oft auch speziell für Angehörige von Demenzbetroffenen. Angehörige tauschen dort ihre Erfahrungen aus.
Die Betreuung und Pflege bei Demenz ist für die pflegenden Angehörigen äußerst anstrengend und oft auch schmerzlich. Der Mensch, den sie Jahrzehnte gekannt haben, hat sich grundlegend verändert. Oft müssen pflegende Angehörige mit Wut, Aggression und der Tatsache fertig werden, dass der früher so vertraute Mensch sie nicht mehr erkennt.
Eine Gruppe kann ein wichtiger Raum für belastete Angehörige sein, um ihre Verzweiflung, Hoffnungslosigkeit oder Trauer zu äußern. Menschen, die ähnliche Erfahrungen machen, können sich in der Regel leichter öffnen, das Verständnis untereinander ist groß. Tipps und Erfahrungen können leichter von ebenfalls betroffenen Menschen angenommen werden.
Neben Gespräch, Entlastung und Austausch vermitteln diese Gruppen oft auch Informationen zu Krankheitsbildern, Behandlungsmöglichkeiten und Entlastungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige.
Selbsthilfegruppen und Beratungsstellen für Demenz siehe unten.
Betreuungsgruppen: Diese Angebote betreuen und beschäftigen Menschen mit Demenz für einige Stunden, um Angehörigen freie Zeit zu verschaffen. Anbieter sind meist Wohlfahrtsverbände oder die lokalen oder regionalen Gruppen der Deutschen Alzheimergesellschaft, Kontakte unter www.deutsche-alzheimer.de > Über uns > Mitgliedsgesellschaften der DAlzG.
Ehrenamtliche Laien: Geschulte Laien kommen stundenweise nach Hause, um sich mit der erkrankten Person zu beschäftigen. Sie leisten keine Pflege, aber sie entlasten die pflegenden Angehörigen von der oft rund um die Uhr erforderlichen Aufsichtspflicht. Die sog. Helferinnenkreise können z.B. über Selbsthilfegruppen oder Pflegestützpunkte gefunden werden.
Haben Menschen mit Demenz einen Pflegegrad, können folgende Entlastungsmöglichkeiten in Frage kommen:
Näheres zu Unterstützungsmöglichkeiten für pflegende Angehörige unter Pflegende Angehörige > Entlastung.
Details zur häuslichen Pflege bei Demenz unter Demenz > Pflege zu Hause.
Ambulante Betreuungsdienste bieten z.B. Betreuung für Menschen mit Demenz in ihrem Zuhause an. Sie können ab Pflegegrad 2 als Pflegesachleistung bei der Pflegekasse abgerechnet werden. Die Beantragung eines Pflegegrads erfolgt durch einen Pflegeantrag und eine anschließende Pflegebegutachtung.
Urlaub kann Angehörigen die beste Erholung bieten, doch viele möchten ihre demenzerkrankten Angehörigen nicht für längere Zeit in fremde Hände geben. Zunehmend werden für dieses Bedürfnis Urlaubsmöglichkeiten geschaffen, die kombinierte Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Demenz und ihre urlaubsreifen Angehörigen machen. Anfallende Pflegekosten können teilweise über die Verhinderungspflege abgerechnet werden.
Informationen zu konkreten Urlaubsorten bietet z.B. die Deutsche Alzheimer Gesellschaft unter www.deutsche-alzheimer.de > Unterstützung > Entlastungsangebote.
Pflegende Angehörige können unter bestimmten Voraussetzungen eine Auszeit von der Berufstätigkeit nehmen oder die Arbeitszeit reduzieren. Näheres unter:
Fachgesellschaften empfehlen Angehörigen von Menschen mit Demenz bei leichten Depressionen oder bei Schwierigkeiten, sich an die Krankheitssituation anzupassen, eine kognitive Verhaltenstherapie (KVT). KVT ist ein anerkanntes Therapieverfahren aus der Psychotherapie. In Studien konnten kleine positive Effekte auf das allgemeine Wohlbefinden festgestellt werden, insbesondere in Bezug auf Angst und Stress sowie die Fähigkeit, die erkrankte Person zu unterstützen.
Folgende Organisationen bieten Betroffenen mit Demenz und ihren Angehörigen Hilfen und Informationen:
Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V.
Friedrichstr. 236, 10969 Berlin
Telefon: 030 2593795-0
Alzheimer-Telefon: 030 2593795-14 (Mo–Do 9–18 Uhr, Fr 9–15 Uhr)
Fax: 030 2593795-29
E-Mail: info@deutsche-alzheimer.de
www.deutsche-alzheimer.de
Wegweiser Demenz
Internetportal des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zum Thema Demenz
www.wegweiser-demenz.de
Alzheimer Forschung Initiative e.V. (AFI)
Stiftung Alzheimer Initiative gGmbH (SAI)
Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf
Telefon: 0211 862066-0 oder 0800 2004001
Fax: 0211 862066-11
E-Mail: info@alzheimer-forschung.de
www.alzheimer-forschung.de
Deutsche Expertengruppe Dementenbetreuung e.V. (DED e.V.)
Bahnhofsallee 16, 31134 Hildesheim
Telefon: 05121 2892872
E-Mail: info@demenz-ded.de
www.demenz-ded.de
Kompetenznetz Demenzen (KND e.V.)
Prof. Dr. Oliver Peters, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Campus Benjamin Franklin
Hindenburgdamm 30, 12203 Berlin
Telefon: 030 450 540 077
Fax: 030 450 540 997
Email: info@kompetenznetz-demenzen.de
www.kompetenznetz-demenzen.de
Aktion Demenz e.V.
Karl-Glöckner-Str. 21 e, 35394 Gießen
Telefon: 0641 99232-06
Mobil: 01577 2888378
Fax: 0641 99232-19
E-Mail: info@aktion-demenz.de
www.aktion-demenz.de
Netzwerkstelle "Lokale Allianzen für Menschen mit Demenz"
BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V.
Noeggerathstraße 49, 53111 Bonn
Telefon: 0228 249993-32
Fax: 0228 249993-20
E-Mail: netzwerkstelle@bagso.de
www.netzwerkstelle-demenz.de
Weitere Information unter Demenz.
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