Regelmäßige Bewegung und Sport sind bei Prostatakrebs wichtig, da sie die körperliche Leistungsfähigkeit stärken, Nebenwirkungen reduzieren und die Lebensqualität verbessern können. Geeignet sind vor allem Ausdauertraining, moderates Krafttraining und Beckenbodentraining, das Inkontinenz vorbeugen oder lindern kann. Vor Reisen sollten medizinische Versorgung, Medikamentenbedarf und die individuelle Belastbarkeit mit dem Arzt geklärt werden. In der Regel bleibt die Mobilität bei Menschen mit Prostatakrebs erhalten, doch bei schweren Verläufe, wie z.B. Knochenmetastasen, können Hilfsmittel und Mobilitätshilfen unterstützen.
Regelmäßige körperliche Aktivität kann das Risiko für verschiedene Krebserkrankungen deutlich senken. Für Prostatakrebs ist die vorbeugende Wirkung klar belegt: Studien zeigen, dass ein aktiver Lebensstil das Erkrankungsrisiko um etwa 20–40 Prozent verringern kann. Je mehr Sport Betroffene treiben, desto geringer ist ihr Krebsrisiko.
Ein wichtiger Faktor ist die sog. kardiorespiratorische Fitness. Sie beschreibt die Leistungsfähigkeit von Herz, Lunge und Muskeln. Menschen mit niedriger Fitness haben ein deutlich höheres Risiko, an Krebs zu sterben, als Personen mit hoher Fitness.
Bewegung wirkt nicht nur vorbeugend, sondern verbessert auch die Lebensqualität bei einer bestehenden Krebserkrankung. Studien belegen positive Effekte auf Müdigkeit, Wohlbefinden und mögliche Nebenwirkungen der Therapie.
Reha-Kliniken, die auf Krebserkrankungen spezialisiert sind, bieten in der Regel ein vielfältiges Bewegungsprogramm an und beraten individuell, welche Sportarten geeignet sind. Sie geben auch Empfehlungen, wie oft und wie lange trainiert werden sollte. Das gemeinsame Ausprobieren in der Gruppe erleichtert häufig den Einstieg in neue Bewegungsformen und sorgt für zusätzliche Motivation.
Auch Reha-Sportgruppen speziell für Prostatakrebs-Patienten können den Gesundheitszustand verbessern und das Wohlbefinden steigern. Reha-Sport wird individuell an die körperliche Leistungsfähigkeit der Teilnehmenden angepasst. Gleichzeitig stärkt das Training in der Gruppe das Gemeinschaftsgefühl und kann die Lebensqualität spürbar verbessern. Näheres unter Reha-Sport und Funktionstraining.
Grundsätzlich ist vor, während und nach einer Prostatakrebserkrankung jeder Sport geeignet:
In bestimmten Situationen sollten Prostatakrebspatienten auf Sport und anstrengende Tätigkeiten verzichten und sich stattdessen schonen. Dazu gehören akute gesundheitliche Probleme wie z.B. Fieber, Infektionen, starke Schmerzen, Kreislaufprobleme oder Schwindel. Wann Patienten nach belastenden Behandlungen wie Prostatektomie, Bestrahlung oder Chemo wieder Sport treiben können, ist individuell verschieden und sollte mit dem behandelnden Arzt besprochen werden. Generell gilt: Bei Unsicherheit oder neuen Beschwerden ist es ratsam, ärztlichen Rat oder die Unterstützung eines Physiotherapeuten einzuholen, um die Bewegung sicher und passend zu gestalten.
Gegen einen Urlaub vor, während oder nach einer Prostatakrebs-Therapie ist nicht generell etwas einzuwenden. In jedem Fall sollte mit dem behandelnden Arzt abgesprochen werden, welche Reiseziele in Frage kommen und was es im Vorfeld sowie während des Urlaubs zu beachten gilt.
Abzuklären ist z.B. die medizinische Versorgung im Zielgebiet des Urlaubslandes und welche konkreten Anlaufstellen es vor Ort gibt. Zudem sollten Patienten die benötigte Menge an Medikamenten mitnehmen und deren Lagerbedingungen (z.B. Schutz vor zu hohen oder niedrigen Temperaturen) beachten. Wie lange Patienten nach einer bestimmten Therapie wie z.B. Operation, Bestrahlung oder Chemo mit einem Urlaub warten sollten, ab wann eine Flugreise möglich ist und was beachtet werden muss, ist sehr individuell. Aus diesem Grund sollten sich Patienten ausführlich von ihrem Arzt beraten lassen.
Da Chemo- und Strahlentherapien die Haut empfindlicher gegenüber UV-Strahlen machen, sollte direkte Sonne während oder kurz nach diesen Therapien gemieden werden.
Patienten, die ein Lymphödem haben oder bei denen viele Lymphknoten entfernt wurden, sollten generell sehr vorsichtig mit Hitze und Sonne umgehen.
Während eines Fluges steigt das Risiko für Thrombosen oder Lymphödeme. Männer mit oder nach Prostatakrebs sollten ihren Arzt fragen, ob und welche Vorsorgemaßnahmen nötig sind.
Da Gepäckstücke auf Flugreisen verloren gehen können oder manchmal erst später ankommen, sollten Medikamente im Handgepäck mitgenommen werden. Am besten erkundigen sich Betroffene im Vorfeld bei der Fluggesellschaft, ob dies ohne Einschränkungen möglich ist.
Prostatakrebs, seine Behandlung oder die Behandlungsfolgen können die Fähigkeit, sicher Auto zu fahren, beeinträchtigen. Es liegt in der eigenen Verantwortung, kritisch zu prüfen, ob Autofahren möglich ist. Aspekte, die die Fahrtüchtigkeit einschränken können, sind z.B.:
In der Regel sind Männer mit Prostatakrebs in ihrer Beweglichkeit nicht eingeschränkt. Treten jedoch Metastasen in anderen Organen, besonders in den Knochen, auf, kann zusätzliche Unterstützung notwendig sein, um die Mobilität zu erhalten.
Informationen zu Hilfsmitteln, welche Mobilität ermöglichen:
Wenn die Fahrt zur Behandlung in der Arztpraxis oder im Krankenhaus nicht mit dem ÖPNV, Auto oder Taxi möglich ist, kann gegebenenfalls vom Arzt ein Krankentransport verordnet werden. Näheres unter Fahrtkosten Krankenbeförderung.
Informationen zu weiteren Unterstützungsmöglichkeiten bei eingeschränkter Mobilität:
Führerschein bei körperlicher Behinderung/Krankheit
Autofahren bei Medikamenteneinnahme
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